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Bereits zum vierten Mal wurde das betriebliche Umweltmanagementsystem EMAS (Eco Management and Audit Scheme) der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden durch einen unabhängigen Gutachter erfolgreich geprüft – mit erfreulichen Ergebnissen: Wurden im Betriebsjahr 2018 noch 316 Tonnen CO2 ausgestoßen, waren es für 2021 noch 243 Tonnen: eine Reduktion um 73 Tonnen, beziehungsweise um 23 Prozent. Auch der Anteil an regenerativen Energien steigerte sich im Vergleich zum ersten Audit im Jahr 2018 auf über 62 Prozent. Bei der Beschaffung achtet die Nationalparkverwaltung vermehrt auf sozial- und umweltgerechte Produktion.
Zur jährlichen Ermittlung der erforderlichen Kennzahlen führte der Umweltbeauftragte des Nationalparks, Oliver Pohl, in den Sommermonaten ein internes Audit mit 125 Punkten durch. Über 50 Mitarbeitende der Nationalparkverwaltung beteiligten sich an diesem partizipativ aufgebauten Prozess. „In unserem Audit dokumentieren wird die Fortschritte in Bezug auf die Pariser Klimaschutzziele, die Beschaffung umwelt- und sozialverträglicher Waren und Dienstleistungen sowie die konsequente Unterstützung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030“, erläutert der Umweltbeauftragte.
Ein wichtiger Schritt in der Energiebilanz war die 2021 erfolgte Umstellung auf 100 Prozent nachhaltig erzeugten Strom für die Liegenschaften der Nationalparkverwaltung. Im Gebäudemanagement wurde mit dieser Maßnahme zusammen mit der lokalen Fernwärmeversorgung der Anteil erneuerbarer Energien auf 68,25 Prozent des Gesamtenergiebedarfs der Nationalparkverwaltung gesteigert. Die neue Photovoltaikanlage am Nationalparkzentrum „Haus der Berge“ wird die Bilanz weiter verbessern. Auch die E-Bike Flotte des Nationalparks vergrößert sich kontinuierlich und wird ausschließlich mit Ökostrom versorgt.
„EMAS ist kein Zertifikat, sondern ein strenges EU-Managementsystem, das mit Kennzahlen arbeitet und Schwachstellen aufdeckt. Genau hier setzen wir an, um uns laufend in den Umweltkennwerten zu verbessern“, erklärt Nationalparkleiter Dr. Roland Baier. Optimierungspotential bietet in erster Linie der Kraftstoffverbrauch des eigenen Fuhrparks. „Allerdings sind hier den Möglichkeiten, die anderorts gut funktionieren, im Hochgebirge schnell Grenzen gesetzt“, so der Nationalparkeiter. Eine erste, mehrwöchige Testphase mit einem geländegängigen Elektrofahrzeug brachte keine zufriedenstellenden Ergebnisse. „Hier stehen Sicherheit und Zuverlässigkeit natürlich im Vordergrund. Und auch der Lebenszyklus der vorhandenen Infrastruktur und deren Nutzungsoptimierung spielen beim Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Hier arbeiten wir aktuell an weiteren Optimierungen“, fasst Baier zusammen.
Weiterhin verfolgt die Nationalparkverwaltung Berchtesgaden das ehrgeizige Ziel, die bundesweit erste klimaneutral arbeitende Schutzgebietsverwaltung zu werden. „Um das dokumentieren zu können, bedarf es eines Systems wie EMAS. Im Kern geht es darum, die vermeidbaren von den unvermeidbaren Emissionsquellen exakt unterscheiden zu können. Erst wenn ein Betrieb alle Möglichkeiten zur Senkung ausgeschöpft hat, kann in einem letzten Schritt über eine Kompensation nachgedacht werden. Alles andere bleibt Greenwashing“, erklärt der Umweltbeauftragte Pohl.
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Viertes EMAS Audit Nationalpark.jpg
Bildnachweis: Nationalpark Berchtesgaden
Alljährlich beteiligen sich zahlreiche Mitarbeitende der Nationalparkverwaltung an der Ermittlung der Kennzahlen für das EMAS-Audit. Der unabhängige Umweltgutachter Henning von Knobelsdorff (2.v.l.) überreichte die vierte, validierte Umwelterklärung an die Nationalparkverwaltung (v.l.: Verwaltungsleiter Stefan Hillebrand, Umweltbeauftragter Oliver Pohl und Mitarbeiterin Saskia Rimat).
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