Im Nationalpark Berchtesgaden, dem einzigen deutschen Nationalpark im Alpenraum, hat das Klettern lange Tradition. Durch die wachsende Zahl an Kletter- und Boulderhallen hat sich die Zahl der Kletterer in den letzten Jahren insgesamt vervielfacht. Um hier negative Einflüsse auf die Umwelt im Nationalpark zu verhindern hat die Nationalparkverwaltung in Zusammenarbeit mit der lokalen Kletterszene eine freiwillige Vereinbarung geschlossen.
Maßgeblich daran beteiligt waren der Deutschen Alpenverein, der Verband deutscher Berg- und Skiführer, die Bergwachtbereitschaft Ramsau, die Bundespolizei sowie individuelle Kletterer.
Ziel dieser Vereinbarung ist es die Bedingungen für eine naturverträgliche Ausübung des Klettersports im Nationalpark Berchtesgaden festzulegen, den Rahmen für eine nationalparkverträgliche Erschließung abzustecken und somit langfristig ein funktionierendes Miteinander von Klettern und Naturschutz zu etablieren.
Den Rahmen des Konzepts bilden die fünf definierten Kletterzonen, die für den Klettersport im Nationalpark zur Verfügung stehen. Nahezu alle bestehenden Klettermöglichkeiten sind damit abgedeckt. Auch die zukünftige Erschließung soll sich auf diese Bereiche konzentrieren.
Allgemeine Grundsätze, die Regeln zum Verhalten am Fels sowie die Vorgaben für Neuerschließungen sind dabei die Basis für ein funktionierendes Miteinander.
Die Bereiche außerhalb der Kletterzonen sollen auch in Zukunft als ursprüngliche Felslandschaften erhalten werden. Sie sind Rückzugsraum für Wildtiere und Bereiche, in denen natürliche Prozesse ungestört ablaufen dürfen.
Für jede Kletterzone stehen Gebietsbetreuer als Ansprechpartner zur Verfügung. Diese koordinieren die Entwicklung im Gebiet und sind Verbindungsmann/frau zur Nationalparkverwaltung. Erschließungsvorhaben innerhalb der Zonen sind mit dem jeweiligen Gebietsbetreuer abzustimmen, der Kontakt kann über die unten genannten Ansprechpartner hergestellt werden. Außerdem sind die vereinbarten „Leitlinien für Neuerschließung“ zu beachten.
Zusätzlich zu den Gebietsbetreuern setzt sich die IG Klettern BGD für die Umsetzung der Vereinbarung ein. Als offenes Gremium trifft sie sich mindestens einmal jährlich, um über aktuelle Trends zu diskutieren und sich über die Entwicklungen in den einzelnen Kletterzonen auszutauschen.
Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Sebastian Graßl
Josef Pfnür
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