Mit der offiziellen Anerkennung der bayerischen Nationalparke durch die Internationalen Union zum Schutz der Natur (IUCN) reihen sie sich in eine Liste mit den bekannten internationalen Parken wie Yosemite und Yellowstone in den USA, Serengeti in Tansania oder Galapagos in Ecuador ein. In Deutschland sind alle Nationalparke bei der IUCN gemeldet. Offiziell anerkannt wurde bisher nur der Nationalpark Kellerwald-Edersee im Jahr 2010. Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen die strengen internationalen Qualitätsstandards für Nationalparke erfüllt sein.
Voraussetzung für eine Anerkennung von Nationalparken durch die IUCN ist, dass es sich um ausgewiesene, großflächige natürliche oder naturnahe Gebiete oder Landschaften samt ihrer typischen Arten- und Ökosystemausstattung handelt, die auch eine Basis für umwelt- und kulturverträgliche geistig-seelische Erfahrungen und Forschungsmöglichkeiten bieten sowie Bildungs-, Erholungs- und Besucherangebote machen.
Dr. Roland Baier, Leiter des Nationalparks Berchtesgaden: "Seit dem vergangenen Jahr erfüllen wir die IUCN-Vorgaben von 75 Prozent Kernzonenanteil. In einem Gebiet der Größe Lichtensteins ist seitdem ein ungestörter Ablauf der Naturvorgänge ohne menschliche Zielvorgaben und Planungen möglich. Nur hier können wir erforschen, wie unsere Gebirgsnatur durch ihre Eigendynamik die Lebensraum- und Artenvielfalt fördert. Und nur hier kann der Mensch Wildnisentwicklung durch Werden und Vergehen, dem immerwährenden Kreislauf der Natur, erleben. Die heutige Anerkennung ist eine großartige Auszeichnung für die konsequente Weiterentwicklung unserer Naturschutzkonzeption, orientiert an internationalen Vorgaben."
https://nationale-naturlandschaften.de/wissensbeitraege/iucn-managementkategorie-ii-nationalparks