Seit über 40 Jahren erzeugt der Nationalpark Daten in vielfältiger Form und verwendet sie für wissenschaftliche Analysen und andere Aufgaben der Schutzgebietsverwaltung. Daraus ergibt sich eine wachsende Verantwortung. Denn diese Daten werden nicht wertlos, wenn ein Projekt zu Ende ist, sondern gewinnen über die Zeit an Wert, weil damit Aussagen über die Langzeitentwicklung im Nationalpark möglich sind.
Das Datenmanagement ist eine Daueraufgabe, die den laufenden Datenbetrieb genauso sicherstellt wie die langfristige Verfügbarkeit von gerade nicht genutzten Datenbeständen. Deshalb ist nicht nur die Aktualität, sondern auch die Archivierung von Daten sehr wichtig.
Dabei geht es um eine sehr große thematische Vielfalt an Daten zum Beispiel zu Tieren, Pflanzen, Lebensgemeinschaften, zu Geologie und Boden, zu Lebensräumen und Landschaften, zu Klima und Hydrologie, zu Störungsereignissen und dynamischen Prozessen und all deren Veränderungen in Raum und Zeit.
Das Datenmanagement schafft den Rahmen dafür, dass aus diesen Daten Wissen werden kann. Dies bedeutet mehr als eine Datei zu speichern, insbesondere, wenn viele Daten aus unterschiedlichen Quellen über lange Zeiträume zusammenkommen, die für immer wieder neue, oft heute noch unbekannte Zwecke nutzbar sein sollen. Das Datenmanagement integriert Daten und beschreibende Metadaten, aber auch Berichte und Publikationen in einer Form, dass sowohl Experten als auch fachfremde Nutzer diese Daten nutzen können.
Die Daten selbst haben immer einen direkten oder indirekten Raumbezug. Sie werden deshalb als Geodaten bezeichnet und in einer Geodateninfrastruktur (GDI) verwaltet. Die GDI des Nationalparks ist mit einem relationalen Datenbankmanagementsystem (RDBMS) verbunden. Das RDBMS erlaubt die langfristige gesicherte Verwaltung von wachsenden Datenbeständen und ist mehrbenutzerfähig. Das bedeutet, dass viele Menschen gleichzeitig auf Daten zugreifen können.
Das Datenmanagement im Nationalpark entwickelt zudem gezielt sog. Fachanwendungen, die Datenbestände in aktuelle digitale Arbeitsprozesse integrieren wie z.B. Apps zur mobilen Datenerfassung im Gelände, automatisierte Datenströme von Messgeräten oder webbasierte Eingabewerkzeuge.
Neben dem Dauerbetrieb laufen im Team Datenmanagement auch befristete Projekte. Aktuell arbeiten wir an der Harmonisierung von forschungsrelevanten Datenbeständen für die beiden Bayerischen Nationalparke (bis Ende 2023). Diese Datenbasis wird künftig die gezielten Anforderungen der bayerischen Nationalparkforschung erfüllen und regional übergreifende Forschungsansätze ermöglichen. Außerdem entsteht sukzessive eine Forschungsdokumentation, die effizienten Zugriff auf abgeschlossene und laufende Projekte ermöglicht. Bereits abgeschlossen ist die Umstellung des Koordinatenreferenzsystems auf UTM Zone 32 (2018-2021) für unsere Geodaten.
Leitung AG Datenmanagement, Geodateninfrastruktur (GDI-NPB), fachübergreifende Integration von Anwendungen-Daten-Schnittstellen, Klimamessnetz