Im Nationalparkzentrum „Haus der Berge“ ist noch bis zum 21. Mai die neue Ausstellung „Land schafft Klang“ des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V. zu sehen. Im Rahmen einer feierlichen Vernissage stellte Kuratorin Lioba Degenfelder kürzlich Konzept und Idee der interaktiven Ausstellung vor und führte die Gäste anschließend durch die zehn Themeninseln. Höhepunkte der Ausstellung sind ein eigens komponiertes Requiem für verschwundene Arten und das große „Klangzelt“.
Alle Wiesen haben ihren eigenen Klang: von der Feuchtwiese über Magerrasen bis hin zu Steinobstwiesen oder intensiv genutzten Mähwiesen. Doch eines haben alle gemeinsam: Sie werden immer stiller. „Über das Hören setzt sich unsere Ausstellung künstlerisch und wissenschaftlich mit dem Thema Artenvielfalt und Artenverlust in unserer Agrarlandschaft auseinander“, erklärt Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege bei der Vernissage im Gespräch mit Haus der Berge-Chef Ulrich Brendel. Kuratorin Lioba Degenfelder erläutert: „Was wir heute auf den Wiesen in Bayern noch hören, ist schon lange nicht mehr das, was früher einmal da war. Der aktuelle Zustand ist schon sehr reduziert und die Artenverluste sind deutlich hörbar. Wir möchten mit unserer Ausstellung „Land schafft Klang“ Wissen übersetzen und spürbar machen. Die interaktiven Exponate und Stationen bieten zum einen Futter für den Kopf, sprechen aber auch unsere Gefühlswelt an.“
Die über zwei Meter hohen Baumbuskonstruktionen der zehn Themeninseln sind Grashalmen in einer Wiese nachempfunden und lassen den menschlichen Blick schrumpfen auf Augenhöhe mit den tierischen Wiesenbewohnern. Musikerin Evi Keglmaier spielt in ihrem Requiem für verschwundene Arten mit den Rufen und Gesängen von Tieren, die in Bayern bereits ausgestorben sind oder deren Bestände bald erlöschen könnten. Auch an junge Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellungsbauer gedacht: Kinder können mit Tierlauten musizieren und erfahren, welche Geschöpfe sich im Boden unter den Wiesen tummeln.
Die neue Ausstellung „Land schafft Klang“ im Erdgeschoss und im Obergeschoss des „Haus der Berge“ ist noch bis zum 21. Mai geöffnet, der Besuch dieser Ausstellung ist kostenfrei. Das Nationalparkzentrum an der Hanielstraße 7 in Berchtesgaden ist täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Das umfangreiche Begleitprogramm zur Ausstellung sowie weitere Informationen gibt es unter www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de.
Bildnachweis: Nationalpark Berchtesgaden
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