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Am 14. September 2019 wäre der weltbekannte Naturforscher Alexander von Humboldt 250 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums lud die Nationalparkverwaltung die Mitglieder des Nationalpark-Beirats und des Vereins der Freunde des Nationalparks e.V. zu einer Sonderexkursion zur Eiskapelle am Königssee ein. Dr. Wolfgang Siegfried, Vize-Präsident der Humboldt-Gesellschaft und Dr. Prof. Jörg Ewald von der Hochschule Weihenstephan Triesdorf referierten zusammen mit Nationalparkleiter Dr. Roland Baier und Sachgebietsleiterin Annette Lotz über den Forschungsreisenden und begeisterten die Teilnehmenden mit spannenden historischen und aktuellen Beiträgen.
„Es gibt wohl kaum einen Deutschen außer Goethe, der weltweit ein so hohes Ansehen genoss wie Alexander von Humboldt“. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Dr. Wolfgang Siegfried den im Jahr 1859 verstorbenen Wissenschaftler als einen der letzten Universalgelehrten vor, der sich als stets getriebener Entdecker und Forscher mit großer Hingabe der Natur widmete. Nationalparkleiter Dr. Roland Baier erläuterte den Teilnehmenden, wie die Erkenntnisse Humboldts noch heute die Naturwissenschaft prägen und im Nationalpark weiterleben. So habe Alexander von Humboldt bereits 1800 die Bedeutung der Urwälder erkannt und vor den Folgen der Zerstörung von Wäldern gewarnt. „Gerade die natürliche Dynamik der Wälder ist ein wichtiges Ziel des Nationalparks. In der Kernzone dürfen sich die Wälder ohne Eingriffe des Menschen frei entwickeln und so entstehen in diesem Ökosystem Strukturen und Habitate, die das Überleben seltener Arten ermöglichen“, erklärte Baier. Und ergänzte: „Die Prozessschutzflächen im Nationalpark haben nicht nur große Bedeutung für die Forschung, sondern sind auch besondere Räume für Naturerfahrung und Erholung.“
Auch Dr. Wolfgang Siegfried würdigte die Leistungen Humboldts: „Niemand vor Alexander von Humboldt konnte die augenblickliche Empfindung der Natur auf eine so große Zeitachse und geographische Dimension ausdehnen und somit große Zusammenhänge verstehen. Daher war er auch der Erste, der Klimazonen und dadurch bedingte Vegetationseinheiten am Beispiel des Chimborazo beschrieben hat.“ Prof. Dr. Jörg Ewald erklärte anschließend die heutige Höhenzonierung und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder. Auch er betonte die in Zeiten des Klimawandels wachsende Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Nationalparken und Naturwaldreservaten für eine erfolgreiche angewandte Forstwirtschaft. Mit Blick auf Watzmann-Ostwand und Eiskapelle stellte Annette Lotz anschließend das Klimamessnetz des Nationalparks mit der derzeit höchsten Dichte an automatischen Klimastationen im gesamtem Alpenraum vor. Im Gegensatz zu Alexander von Humboldt, der viele Nächte seinen Forschungen opferte, um ausreichend Daten zu erhalten, liefern heute moderne Messstationen im Zehnminutentakt standardisiert gemessene Wetterdaten. Diese exzellente Datenbasis bildet die Grundlage für viele Forschungsarbeiten zur Entwicklung des Klimas und zu den Folgen für die Ökosysteme. Nach den informativen Vorträgen und Diskussionen bedankte sich Dr. Hermann Amann, Vorsitzender des Vereins der Freunde des Nationalparks e.V., für die kurzweilige und interessante Exkursion, die am Königssee ihren Ausklang fand.
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Bildnachweis (Credit: Nationalpark Berchtesgaden): Humboldt-Wanderung.jpg
Die Mitglieder des Vereins der Freunde des Nationalparks e.V. und des Nationalparkbeirats unternahmen anlässlich des 250. Geburtstages des Naturforschers Alexander von Humboldt eine Exkursion am Königssee.
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